Gesundheitsnetz Osthessen schockiert über Vergütung neuer teurer Dienstleistungen für Apotheker
Apotheken in Deutschland dürfen zukünftig für ihre Kunden neue teure Dienstleistungen auf Krankenkassenkosten erbringen. Vor dem Hintergrund der drohenden extremen Krankenkassenbeitragserhöhungen für alle gesetzlich Versicherten ist auch das Ärztenetz Gesundheitsnetz Osthessen fassungslos.
Apotheken in Deutschland dürfen zukünftig für ihre Kunden neue teure Dienstleistungen auf Krankenkassenkosten erbringen. Vor dem Hintergrund der drohenden extremen Krankenkassenbeitragserhöhungen für alle gesetzlich Versicherten ist auch das Ärztenetz Gesundheitsnetz Osthessen fassungslos.
Apotheker sollen lt. der pharmazeutischen Zeitung netto für
- erweiterte Medikationsberatung von Patienten mit Polymedikation – 90 Euro
- Pharmazeutische Betreuung von Patienten nach Organtransplantation – 90 Euro plus 17,55 Euro für ein Follow-up-Gespräch
- Pharmazeutische Betreuung von Patienten unter oraler Antitumortherapie – 90 Euro plus 17,55 Euro für ein Follow-up-Gespräch
- Standardisierte Risikoerfassung bei Bluthochdruck-Patienten, die mindestens ein antihypertensives Medikament einnehmen – 11,20 Euro
- Standardisierte Einweisung in die korrekte Arzneimittelanwendung und Üben der Inhalationstechnik für Patienten ab einem Alter von sechs Jahren – 20,00 Euro
erhalten.
Nur zum Vergleich ein in die Hausarztpraxen erhalten pro Patientenfall (einmalig) einen durschnittlichen Fallwert von 55 Euro im Quartal für einen Patienten in dem Medikationsberatungen inklusive sind. Es sollte „Gleiches Geld für gleiche Leistungen“ geben so der Vorstand der GNO.
Wir fragen uns, wie ein GKV Spitzenverband der letzten Woche noch mitgeteilt hat, dass ihm 17 Milliarden fehlen würden und es gestern schon über 20 Milliarden sind, solche neuen teuren Leistungen auf Kosten der gesetzlich Krankenversicherten vereinbaren kann. Jeder Versicherte sollte diese Leistungen im Sinne seines eigenen Geldbeutels ablehnen, so die Ansicht des kfm. Vorstandes der GNO Gabriele Bleul.
Ralph Hönscher, Vorstandsvorsitzender GNO meint: „Statt die hausärztliche Versorgung stärken zu wollen, wie die Politik jahrelang versprochen hat, wird versucht mit Ideologie die ambulante Versorgung von Ärztinnen und Ärzten auf andere Heilberufe zu verlagern – ohne Sachverstand und Rücksicht auf die Versicherten. Anstatt also ärztliche Leistungen in Apotheken zu bezahlen, sollte von den Kassen und der Politik endlich die Mehrarbeit unserer Praxisteams und der größere Aufwand in der Pandemie bezahlt werden.
Darum fordern wir die Politik dazu auf, endlich damit aufzuhören, die ärztliche Kompetenz zu untergraben und der Ärzteschaft stattdessen mit Wertschätzung und angemessener Vergütung entgegenzutreten und somit zum Wohle der Patientinnen und Patienten zu handeln.
Ausdrückich betonen möchten wir als GNO aber, dass wir nicht die Apothekerinnen und Apotheker kritisieren, mit diesen arbeiten wir seit Jahren Hand in Hand zusammen,